Liebe Leserinnen und Leser,
Journalisten bezeichnen die Sommer-Ferien oft als Saure-Gurken-Zeit. Bei Volkswagen in Wolfsburg hingegen ging es in diesen Ferien tatsächlich um die Wurst - die Curry-Wurst. Ja, das Lieblingsgericht vieler Werker machte reichlich Schlagzeilen. Der Auslöser war hingegen ziemlich klein: Lediglich eines der vielen Betriebsrestaurants im Stammwerk bietet das Originalteil künftig nicht mehr an und setzt auf Veganes und Vegetarisches. Der Aufschrei war groß, rief sogar
Alt-Kanzler Schröder auf den Plan. Die Diskussion zeigte: Die Curry-Wurst ist mehr als eine Mahlzeit, ja sogar ein Politikum geworden.
In einem anderen Punkt brachte der Werksurlaub leider wenig Veränderung. Volkswagen schleppt das alte Problem auch nach den Ferien weiter mit sich rum: Den Halbleiter-Mangel. Der Engpass bei der Versorgung mit den wichtigen Elektronik-Chips
bremst die Produktion weiterhin stark aus. Statt voller Pulle musste auch nach dem Werksurlaub weiter auf halber Flamme gearbeitet werden. Für den größten Teil der Mitarbeiter in der Produktion ist weiter Kurzarbeit angesagt. Das sich die Situation in den kommenden Wochen entspannt, ist derzeit kaum vorstellbar.
So wird die angepeilte Aufholjagd bei Volkswagen schwer. Wenigstens konnten in den Ferien selbst die angepeilten 10 000 Golf-Modelle mithilfe von Ferienjobbern produziert werden.
Wichtig! Denn: Zu allem Übel ist die Halbleiter-Krise mittlerweile auch beim Kunden angekommen. Weil die Chips fehlen, hat VW die günstigeren Basisversionen von
Golf und ID.3 vorerst aus dem Programm genommen. Sie können erst nächstes Jahr wieder bestellt werden.
Nochmal stark an Tempo aufnehmen will Volkswagen hingegen beim Impfen.
Eine neue Kampagne ist jetzt gestartet. Das Unternehmen will die Mitarbeiter und deren Angehörige damit nochmals motivieren, von dem Angebot Gebrauch zu machen. Denn: 70 000 Impfungen sind Volkswagen nicht genug. Gerade aufgrund der Delta-Variante soll die Impfquote merklich gesteigert werden. Bis in den Herbst hinein werden deswegen auch die Impfzentren weiter in Betrieb bleiben.
Beschleunigt wird bei VW jetzt auch nochmals die E-Offensive. In China ist deswegen jetzt der
ID.3 als zusätzliches E-Modell bestellbar. Für den europäischen Markt steht der Start des ID.5 kurz bevor. Auf der in Kürze startenden IAA feiert die GTX-Version Premiere. Zudem wird über die Vorstellung eines elektrischen Kleinwagens spekuliert. Die Konzernmarken Porsche, Cupra und Audi präsentieren Neuheiten aus der Welt der E-Mobilität.
Alte Autos hingegen waren und sind im Sommer in der Autostadt Wolfsburg zu bewundern.
In Kürze steht etwa ein Skoda-Treffen an, gefolgt von einem für GTI-Fans. In unserer WAZ-Serie “Automobile Klassiker aus der Region” präsentieren wir zudem Oldtimerschätze, die bald in einer Ausstellung des Automuseums Wolfsburg zu bewundern sein werden.
Aber egal, ob im neuen E-Auto oder im klassischen Oldtimer:
Gute Fahrt wünscht Ihnen
Steffen Schmidt