Liebe Leserinnen und Leser,
der Krieg in der Ukraine macht uns allen nicht nur emotional zu schaffen, sondern wirkt sich auch konkret auf den Lebensalltag eines großen Teils der Wolfsburger aus. Weil viele der Kabelbäume in VW-Fahrzeugen aus der Ukraine kommen,
stehen im Wolfsburger Volkswagen-Werk seit dieser Woche die Bänder still. Wie lange noch? Das kann derzeit wohl keiner genau beantworten. Für die nächste Woche jedoch gilt die Produktionspause in jedem Fall.
An den Reaktionen der VW-Belegschaft kann man jedoch ablesen: Ihre Sorgen gelten nur bedingt der eigenen Arbeitssituation, sondern viel eher der kriegsgebeutelten Bevölkerung in der Ukraine. Eine riesige Welle der Hilfsbereitschaft rollt durch die Werkshallen. Bei einer umgehend eingeleiteten Spendenaktion
sammelte die Belegschaft in nur zwei Tagen mehr als 400.000 Euro. Auch Volkswagen hat dazu ein deutliches Zeichen gesetzt. Das
Russland-Geschäft des Konzerns wurde eingestellt.
Doch so stark der Krieg auch alles andere überschattet, muss das Geschäft dennoch weitergehen. Zu viele wichtige Weichen müssen gestellt werden, schließlich befindet sich Volkswagen mitten in der Transformation. Ein Meilenstein auf diesem Weg wurde jetzt verkündet: Das neue Trinity-Werk wird im Wolfsburger Ortsteil Warmenau gebaut. 2 Milliarden Euro lässt sich VW die ultramoderne Fabrik kosten. In Wolfsburg sorgt das für
Jubel-Stürme seitens der Politik aber auch für
Verwirrung und Sorgen bei den Warmenauern ob der eingeplanten Flächen. In jedem Fall zahlt das Werk in die Wolfsburger Zukunft ein und sichert hier Arbeitsplätze. Aber auch kurzfristig gibt es gute Nachrichten für die VW-Beschäftigten im Stammwerk. Dem Betriebsrat ist es gelungen, einen nicht gerade kleinen Aufschlag auf die bereits im November erfolgte
Bonuszahlung auszuhandeln. Dabei war rechnerisch gar nichts drin. Und auch für die verlorenen Nachtschichten gibt es finanzielle Kompensation - zumindest im ersten Jahr. Für alle Beschäftigten, die im Zuge des Personalüberhangs im Stammwerk an andere Standorte wechseln, lohnt sich das ganze aufgrund eines attraktiven Mobilitätspakets.
Attraktiv soll auch der ID.Buzz werden. Dieser steht wortwörtlich in den Startlöchern.
Am morgigen Mittwoch, 9. März, feiert er seine Weltpremiere. WAZ-Redakteur Carsten Bischof ist live bei der Vorstellung in Hamburg dabei und bestückt unseren
Live-Ticker mit Eindrücken von dem Event. Einen Blick auf die legendären Vorgänger hatte die WAZ bereits in den vergangenen Tagen geworfen.
Gute Fahrt wünscht Ihnen
Steffen Schmidt