Liebe Leserinnen und Leser,
nur noch ein paar Mal schlafen…..Nein, ich spreche nicht von Weihachten sondern von der extrem wichtigen Aufsichtsratssitzung am Donnerstag bei Volkswagen. Viel steht auf dem Spiel beim Treffen des Kontrollgremiums. Vor allem auch die Zukunft des Konzern-Chefs Herbert Diess. Im Moment stehen die Zeichen dafür gut, dass
Diess auch am Weihnachtsfest noch auf seinem Post sitzt. Als Lösung für den Dauerkonflikt zwischen ihm und dem Betriebsrat bahnt sich ein Kompromiss an, der Diess Machtbefugnisse etwas beschneidet und im Gegenzug den bei den Arbeitnehmern beliebten Marken-Chef Ralf Brandstätter einen Vorstandsposten bescheren könnte. Wäre der Aufsichtsrat der Weihnachtsmann, stände auf dessen Liste also der Name Herbert auf der der unartigen und Ralf auf der Seite der artigen Kinder.
Geschenke erhofft sich auch der Standort Wolfsburg. Das Stammwerk ist in den letzten Jahren chronisch unausgelastet und stand wegen zu hoher Kosten im Zentrum des Konflikts. Der Betriebsrat fordert deswegen einen früheren Einstieg in die E-Mobilität. Auf Daniela Cavallos Gabentisch könnte deswegen
am Donnerstag der ID.3 landen. Die Idee dahinter: Das Stammwerk baut Modelle, die in Zwickau nicht geschafft werden. Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieser Lösung ließen aber nicht lange auf sich warten.
Denn anders als sonst geht die große Arbeitnehmer-Familie in ein wenig harmonisches Weihnachtsfest. Nach langer langer Zeit gibt es erstmals wieder eine ernstzunehmende Opposition. Neben der dominanten Liste der IG Metall treten bei den schon im März anstehenden
Betriebsratswahlen sieben weitere Gruppierungen an. Der Wahlkampf hat es schon jetzt in sich.
Vom Ausgang der wichtigen Planungsrunde dürfte es abhängen, ob die Feiertage noch weniger besinnlich werden.
Gute Fahrt wünscht Ihnen
Steffen Schmidt